Kinder sind willkommen!

Die Kinder sind ein kostbares Gut der Kirche. Ihr Fehlen in unseren Gottesdiensten darf uns nicht gleichgültig sein. Ideen sind gefragt, wie es in der Gemeinde und in der Öffentlichkeit ins Bewusstsein gerückt werden kann: Kinder sind willkommen!

Der Kinderbaum
In manchen Gemeinden gibt es einen Taufbaum mit den Fotos der getauften Kinder. Meist ist es ein großes Plakat, manchmal ein Wandbehang. In Machern steht ein kunstvoll geschmiedeter Taufbaum. Ich möchte die ungetauften Kinder einbeziehen, deshalb Kinderbaum. Ein freistehender Baum im Altarraum ist am besten. Kinderfotos und Gebete werden an den Zweigen angebracht. Die Gemeinde hat so ihre Kinder immer vor Augen. Natürlich ist auch der Eingangsbereich geeignet.

Der Baum wird in einem Familiengottesdienst „gepflanzt“. In der Einladung werden die Kinder gebeten, ein Foto von sich mitzubringen. Aus grünem Tonpapier werden Blätter, aus rotem und gelbem Papier Früchte ausgeschnitten. Im Gottesdienst werden auf die Blätter Gebete geschrieben. Fotos werden auf die Früchte geklebt. Danach werden Früchte und Blätter am Baum angebracht.

Das Geläut zur Geburt
Wird im Dorf ein Kind geboren, gratuliert die Kirchgemeinde unverzüglich. Am Sonnabend nach der Geburt wird, die Zustimmung der Eltern vorausgesetzt, die kleine Glocke geläutet. Den Eltern wird angeboten, das Foto ihres Babys am Kinderbaum anzubringen, auf Wunsch verbunden mit einer Andacht und Segnung des Kindes und der Eltern. Auf die Möglichkeit der Taufe wird hingewiesen.

Das Namensbuch
In der Nähe des Baumes steht ein kleiner Tisch. Dort liegt ein Buch, in dem die Geburtstage und Tauftage der Kinder stehen. Es gibt eine Geburtstags- und eine Tauftagskerze. Sie brennt am Sonntag während des Gottesdienstes. (Oder es gibt einen Leuchter oder eine Schale mit Sand, um für jedes Kind eine kleine Kerze anzuzünden.) Auf dem Tisch steht auch ein Holz- oder Messingkreuz. In einer Schale befinden sich leere Zettel: Blätter und Früchte. Damit können laufend weitere Fotos und Gebete hinzugefügt werden.

Angebote
Der Kinderbaum wird auch außerhalb der Kirchgemeinde im Dorf bekannt gemacht: Kindergarten, Schule, Aushänge. Unabhängig von der Kirchenzugehörigkeit können Kinder ihr Bild am Kinderbaum anbringen. Auf den Blättern können auch gute Wünsche stehen. Auch diese Kinder werden ins Geburtstagsbuch eingetragen. Während der Öffnungszeit oder auf besonderen Wunsch kann der Kinderbaum besucht werden: Kindergeburtstag, Tauftag, vor einer Reise, vor einer Prüfung, vor einem Krankenhausaufenthalt.

In jedem Gottesdienst gedenkt die Gemeinde im Gebet ihrer Kinder. Die anwesenden Kinder werden am Gottesdienst beteiligt, auch am Abendmahl – mindestens durch Segnung. Durch einen Taufbesuchsdienst wird der Kontakt zu den Familien gehalten. Die Kinder im Vorschulalter werden monatlich zu einem besonderen Gottesdienst mit ihren Eltern eingeladen. Vielleicht lädt eine Mutter zu einem Krabbelkreis ein. Taufen werden möglichst mit vielen Kindern und Eltern gefeiert.